Was mache ich mit meiner Immobilie im Alter?

Seniorengerecht wohnen: Wenn sich die Ansprüche an Immobilien verändern

Das können Menschen im Alter mit ihrer Immobilie machen

Immobilie verkaufen oder behalten? Viele Immobilienbesitzer stellen sich mit zunehmendem Alter diese Frage. Oftmals sind Häuser oder Wohnungen für Senioren zu groß, zu teuer oder zu aufwändig in der Instandhaltung. Doch mit einem Verkauf einer Immobilie geht in der Regel auch ein Umzug einher – das wiederum ist aufwändig und darüber hinaus eine sehr emotionale Angelegenheit. Doch ist der Immobilienverkauf für Senioren der einzige Ausweg? grimmobilien erklärt, welche Möglichkeiten Immobilienbesitzer im Alter haben.

Gründe für den Immobilienverkauf im Alter

Die Gründe für einen Wechsel der Immobilie sind individuell. Dennoch lassen sich deutliche Tendenzen erkennen: 

Gründe für den Verkauf der Immobilie im Alter (nach Häufigkeit):

1. Das Haus oder die bislang bewohnte Wohnung ist den Senioren zu groß. 

2. Die Immobilie ist in Sachen Barrierefreiheit nur unzureichend ausgestattet. 

3. Die Immobilie wird verkauft, weil der (Ehe-)Partner verstorben ist. 

4. Die Senioren sind mit der Instandhaltung einer Immobilie überfordert. 

5. Die Entfernung zur eigenen Familie ist mit der Zeit immer größer geworden.
 

Alles Gründe, die den Senioren das Leben in ihrer alten Immobilie zunehmend unattraktiv und beschwerlich machen. Vor 10 Jahren sah es da noch etwas anders aus. Damals blieben Senioren noch zu 61 Prozent bis an ihr Lebensende in ihrer Immobilie. Der Grund für den Anstieg von 61% auf 74% des vorzeitigen Verlassens der eigenen Immobilie wird vor allem darin vermutet, dass die Familien der Kinder von Senioren aufgrund der Arbeit und des Berufs zunehmen in weiter entfernte Regionen ziehen und ältere Menschen dann oft auf sich alleine gestellt sind.

Zur Info: Der Immobilienverkauf im Alter ist keine Seltenheit. Circa 74 Prozent der Senioren ziehen heutzutage im Alter in eine kleinere, barrierefreie und altersgerechte Wohnung – und verkaufen in diesem Zuge ihr Haus oder ihre Wohnung. Im Gegensatz dazu bleiben nur etwa 20 Prozent der Immobilienbesitzer im Alter in ihrer bislang bewohnten Immobilie wohnen.

Immobilie im Alter: altersgerecht umbauen

Für Senioren können Immobilien altersgerecht umgebaut werden

Der Bedarf an barrierefreien Immobilien steigt: Je nach Verkaufsgrund kann auch der Umbau zu einer barrierefreien Immobilie dazu beitragen, den Lebensabend für Senioren darin den Lebensabend für Senioren darin besser zu ermöglichen. Darüber hinaus kann auch ein Umbau dafür sorgen, dass eine Wohnung oder ein Haus bei einem eventuellen Verkauf für interessierte Käufer attraktiver wird. Schließlich stehen großzügige Bäder und Eingangsbereiche sowie breite Türen und ebenerdige Zugänge auch aus optischen Gründen hoch im Kurs. Folgende Umbaumaßnahmen sind wichtig für altersgerechtes Umbauen:


  • Eingangsbereich: Hier ist besonders darauf zu achten, dass keine Schwelle oder Treppe den Eingang erschwert. Falls doch: Eine Rampe oder ein Hublift können dafür sorgen, dass der Eingangsbereich auch mit z. B. Rollstuhl oder Rollator begehbar wird. Zudem sollte die Eingangstür mindestens 90 cm breit und im Flur genügend Platz sein, damit die Immobilie bequem betreten, ggf. Sitzgelegenheiten aufgestellt und ein Abstellraum für Gehhilfen geschaffen werden kann.

  • Küche: Konventionelle Küchen sind mit einer Gehhilfe nur schwer benutzbar. Um im Alter auch ohne Gehhilfe in einer Küche arbeiten zu können, sollte die Arbeitsfläche die passende Höhe haben und möglichst unterfahrbar sein, um sie beispielsweise auch mit einem Rollstuhl benutzen zu können. Elektrogeräte wie Backofen und Geschirrspüler sollten hingegen höher positioniert werden – zudem eignen sich Geräte und Schränke zum Ausziehen fürs Alter in der Regel besser.

  • Badezimmer: Hier ist ein Umbau meist am nötigsten. Zum einen wird eine ebenerdige Dusche mit viel Platz benötigt, um ggf. auch mit Rollstuhl hineinfahren zu können. Alternativ kann auch eine Badewanne mit Tür eingebaut werden. Zum anderen sollte das WC barrierefrei geplant werden: Dabei liegt die Sitzhöhe zwischen 46 und 48 cm – und auf beiden Seiten sollten 90 cm große Bewegungsflächen freigehalten werden, damit auch Rollstuhlfahrer einen Zugang haben. Haltegriffe und rutschhemmende Fliesen runden das Badezimmer einer Immobilie im Alter ab.

  • Schlafzimmer: Um im Alter selbstständig schlafen gehen und aufstehen zu können bzw. Pflegekräften den Zugang zu erleichtern, sollte die Schlafgelegenheit von drei Seiten gut zugänglich sein. Dazu ist genügend Platz im Schlafzimmer und darüber hinaus ein Bett in der „Komforthöhe“ von ca. 50 cm vonnöten. Auch ein Lichtschalter in der Nähe des Betts erleichtert nächtliches Aufstehen.

  • Außenbereich: Auch hier sollten möglichst keine Stufen und stattdessen Wege von etwa 1,20 m Breite angelegt werden. Darüber hinaus können schwellenfreie Terrassenschiebetüren eingebaut werden, um problemlos in den Garten zu gelangen.

Immobilie vermieten, verrenten, verkaufen?

Das Wohnrecht ermöglicht Senioren, trotz Verkauf im Alter in ihrer Immobilie zu bleiben

Wer seine Immobilie nicht aus Gründen der Barrierefreiheit, sondern z. B. aus finanziellen Sorgen abgeben möchte, der sollte ebenfalls verschiedene Möglichkeiten in Betracht ziehen. Denn ein Umzug ist nicht zwingend notwendig, wenn etwa das Wohnrecht in Anspruch genommen werden kann. Darüber hinaus kann eine Immobilie für eine gute Rente sorgen, wenn die Verkaufssumme monatlich ausgezahlt wird. So können Immobilien im Alter weiterhin genutzt werden:

Zur Info: Unter Umständen gewähren die neuen Besitzer einer Immobilie dem Verkäufer ein lebenslanges Wohnrecht. Das ist umso wahrscheinlicher, wenn sich in einem Haus mehrere Wohnungen befinden – oder wenn die Käufer die Immobilie zunächst nur als Anlage nutzen möchten. Das Wohnrecht kann jedoch die Verkaufschancen sowie den Preis reduzieren. Es muss sowohl im Grundbuch als auch in den Kaufvertrag eingetragen werden. 
 

1. Umkehrhypothek: Das Eigenheim für Zusatzrente beleihen

Wie eine Hypothek, nur umgekehrt: Bei einer Umkehrhypothek wird die Immobilie an einen Darlehensgeber, z. B. eine Bank, verkauft. Diese zahlt dem Verkäufer wiederum den Verkaufspreis in einer Summe – oder aber als monatliche Rate. Der Verkäufer erhält dabei ein lebenslanges Wohnrecht – erst nach seinem Tod ist der Darlehensgeber voll und ganz der neue Eigentümer.

2. Immobilienleibrente: Hausverkauf im Alter sichert lebenslange Zusatzrente

Die Immobilienleibrente funktioniert ähnlich wie die Umkehrhypothek: Der Eigentümer verkauft seine Immobilie an eine Privatperson oder einen gewerblichen Leibrenten-Anbieter und erhält eine monatliche, quartalsweise oder jährliche Zahlung. Dabei darf er bis zum Lebensende oder bis zu einem vereinbarten Zeitpunkt in der Wohnung oder dem Haus wohnen bleiben. 

3. Vermieten: Immobilie behalten bei hohem Zeit- und Kostenaufwand

Natürlich können Immobilien im Alter auch vermietet werden: Dabei heben die Mieteinnahmen die Rente ebenfalls an. Allerdings muss hierbei darauf geachtet werden, dass sich die Wohnung oder das Haus in einem guten Zustand befindet. Zudem sind die Verwaltungstätigkeiten nicht außer Acht zu lassen: So sind Besitzer generell für Reparaturen, Sanierungen und Hausmeistertätigkeiten und natürlich für die Mietersuche verantwortlich. Eine Immobilienverwaltung kann dabei unterstützen – ist jedoch nicht günstig.

Sonstige Infos zur Immobilie im Alter

  • Finanzierung: Ist die Immobilienfinanzierung noch nicht abgeschlossen und besteht kein Sonderkündigungsrecht, muss beim Immobilienverkauf ggf. eine Vorfälligkeitsentschädigung entrichtet werden.

  • Vormundschaft: Sollte eine Person aufgrund einer Erkrankung nicht in der Lage sein, die eigene Immobilie zu verkaufen, wird eine Genehmigung des Vormundschaftsgerichts benötigt.

Fazit: Viele Möglichkeiten für Immobilien im Alter

Die Gründe dafür, eine Immobilie im Alter aufzugeben, sind ebenso vielfältig, wie die Möglichkeiten, die sich für Haus- oder Wohnungseigentümer bieten. Wenn Senioren gerne ihren Lebensabend in ihrer Immobilie verbringen möchten, jedoch zunehmend Probleme mit den Barrieren wie Treppen und engen Badezimmern haben, lohnt sich eventuell ein Umbau. Wenn im Alter der Partner stirbt und eine Immobilie zu teuer und die Instandhaltung zu aufwändig wird, könnte der Verkauf samt Eintrag des Wohnrechts in das Grundbuch eine Lösung sein. 

Zudem können Immobilienbesitzer, die Hilfe von der Familie oder einer Hausverwaltung erhalten, ihre Immobilie ganz oder teilweise vermieten. Es lohnt sich also, genauer hinzusehen – und sich ggf. Unterstützung von einem Fachmann zu holen. Ein Immobilienmakler kann dabei helfen, den Verkauf oder die Vermietung einer Immobilie fachgerecht in die Wege zu leiten – für entspanntes Wohnen im Alter.

 

Sie besitzen eine Immobilie und denken über einen Verkauf nach? Sie möchten Ihre Wohnung oder Ihr Haus in professionelle Hände geben? Sprechen Sie mit uns!