Was ist der Bodenrichtwert?
Amtlicher Wert zur Preisbestimmung von Grund und Boden
Wie teuer ist ein Grundstück in einer bestimmten Gegend? Ob direkt am See, im ruhigen Stadtviertel oder an einer Schnellstraße gelegen: Grundstückspreise können mitunter stark variieren und umständehalber immer wieder steigen oder sinken. Eine erste annähernde Einschätzungs- und Vergleichsmöglichkeit bietet hier der sogenannte Bodenrichtwert.
Der Bodenrichtwert gibt als amtlicher Wert an, welchen Preis ein Quadratmeter Bodenfläche in einer bestimmten Zone aktuell hat. Dazu wird mindestens im 2-Jahres-Turnus der Durchschnitt der zuletzt erzielten Kaufpreise einer Region berechnet. Je nach Bundesland werden die Bodenrichtwerte regelmäßig neu veröffentlicht und dienen als Richtgröße für Käufer oder Verkäufer – dabei ist er jedoch keinesfalls verbindlich und variiert. Der tatsächliche Kaufpreis eines Grundstücks kann beispielsweise durch einen Immobiliensachverständigen bestimmt werden und weicht oftmals ab, da Besonderheiten eines Grundstücks bei der Bestimmung des Bodenrichtwertes nicht mit einbezogen werden.
Wie wird der Bodenrichtwert bestimmt?
Um den Bodenrichtwert zu ermitteln, werden Grundstücke mit ähnlichen Faktoren wie Nutzungsmöglichkeiten, Lage und Infrastruktur zu Bodenrichtwertzonen zusammengefasst. Diese können unterschiedlich groß sein, nur einzelne Straßen oder ganze Stadtteile, bzw. Orte umfassen. Gutachterausschüsse für Grundstückswerte berechnen anschließend den Durchschnitt aktuell erzielter Preise bei Grundstücksverkäufen. Dieser Durchschnittspreis gilt dann als Bodenrichtwert für die gesamte Zone.
Bei Bodenrichtwerten spielen individuelle Besonderheiten einzelner Grundstücke demnach keine Rolle, sprich: Die Grundstücksgröße und Form, der Einschließungsgrad sowie die Bodeneigenschaften, Bebauung und Bebauungsmöglichkeiten oder Bauvorschriften sowie eventuelle Bepflanzung werden in der Regel nicht berücksichtigt. Nur die gesamte Zone betreffende Einflussfaktoren wie etwa ein guter Ausblick, ruhige Lage oder aber auch naheliegende Industrie oder Straßen drücken oder heben den Bodenrichtwert eines Grundstücks.
Bodenrichtwerte ausfindig machen?
Bodenrichtwerte können generell in Form von Karten oder Tabellen beim städtischen Katasteramt oder abhängig vom Bundesland in den Geschäftsstellen der Gutachterausschüsse angefordert werden. Weil sich eine große Sammlung großer Bodenrichtwertkarten jedoch umständlich gestaltet, können diese inzwischen in den meisten Fällen auch online abgerufen werden. Auch wenn die Abfrage der Bodenrichtwerte in den meisten Fällen kostenpflichtig ist, so dienen sie doch als wertvoller und objektiver erster Anhaltspunkt für Käufer und Verkäufer.
Bodenrichtwerte für Augsburg und Umgebung
Grundstückspreise in der Region Augsburg sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen und unterscheiden sich von Stadtteil zu Stadtteil zum Teil immens. Da die Bodenrichtwerte hinsichtlich Zone und Zeitpunkt stark variieren, lohnt sich eine unverbindliche Auskunft doppelt.
In der Region Augsburg erhält man gegen Gebühr Auskunft über die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses in der Maximilianstraße in der Augsburger Innenstadt oder rund um die Uhr online auf BORIS BAYERN. Und auch im Katasteramt in Augsburg, im Fronhof 12 gelegen, kann man zu den festgelegten Öffnungszeiten Bodenrichtwerte beantragen.